``K.O. Götz malt das Bild Kemp``, 1976, ohne Ton
Im Jahr 1976 durfte Willi Kemp, Sammler und Freund von K.O. Götz, dem Künstler beim Malen des Bildes Kemp zuschauen. Willi Kemp hat dies zum einen mit Fotos dokumentiert, die schon haufig publiziert wurden. Zudem hat er mit einer Super8-Kamera den Malakt ohne Ton gefilmt. Dieser private Film wurde in der hier zu sehenden Fassung im Jahr 2014 bearbeitet und digitalisiert. Die Rechte des Filmes liegen bei Willi Kemp und K.O. Götz.
„DENSITY 10:2:2:1 - EIN RASTERFILM VON K.O. GÖTZ 1962-63“
Original: 8 mm Schmalfilm, ohne Ton
Programmierung und Herstellung K.O. Götz, Zeichnung Karin Martin (Rissa)
Siehe hierzu auch Rubrik „Ausgewählte Texte“: Beiträge von K.O. Götz „Gemaltes Bild – Kinetisches Bild“ (1959) und von Sven Beckstette „Das Informel als Geburtshelfer der Medienkunst – Produktive Bildstörung“ (2009)
Anmerkungen/Zitate von Götz im Zusammenhang mit der Erstellung des Filmes: „Im Sommer 1962 begann ich mit Karin Martin an den Arbeiten zu meinem Rasterfilm Density 10:2:2:1. Ich hatte einen Tricktisch gebaut und filmte jede Phase mit einer 8-mm-Kamera. Der Zweck dieser Arbeit war, Bewegung in einem Rasterbild zu erzeugen, eine Vorstufe zum bewegten elektronischen Bild. … Anfang 1963 erhielt ich von der Redaktion der Zeitschrift Magnum den Auftrag, etwas über die Zukunft der Malerei, auch meiner elektronischen Malerei, zu schreiben. Mein Aufsatz „Das manipulierte Bild“ erschien in der April-Nummer. Als äußerste Konsequenz einer Auflösung des klassischen Formprinzips in der Malerei durch das Informel und die monochrome Malerei erschien mir damals das statistisch-programmierte elektronische Rasterbild. Um derartige Möglichkeiten auszuschöpfen, proklamierte ich die unendlich große Zahl von Permutationen solcher Bilder, ohne dass sich eines wiederholt. Außerdem verwies ich auf die Möglichkeit, auch gegenständliche Bilder elektronisch zu programmieren. Ganz allgemein sagte ich die baldige Wiederkehr einer gegenständlichen Malerei voraus. Mein Artikel schloß mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass eines Tages die Speichermöglichkeiten unserer Computer so groß sein würden, damit die vielen Permutationen durchgeführt werden können. … Im Sommer 1963 schlossen Karin Martin und ich unseren Rasterfilm Density 10:2:2:1 vorläufig ab. Er ist 10 Minuten lang und vermittelt in primitiver Weise das, was ich mir unter einer statistischen Bewegung von Rasterbildern vorstelle.“ (K.O. Götz in „Erinnerungen und Werk, Bd. Ib, Seiten 934 und 972 bis 974, Concept Verlag, Düsseldorf, 1983)