Auswahl Monotypien | Surreale Monotypien


Die surrealen Monotypien fertigte K.O. Götz direkt nach Ende des zweiten Weltkrieges in den Jahren von 1946 bis 1949 auf sehr dünnem und empfindlichem Papier. Aus diesem Grunde sind auch viele in der sehr belasteten Nachkriegszeit verlorengegangen oder zerstört worden. Viele der erhaltenen sind in restauratorisch nicht gutem Zustand.

Götz stellte die Monotypien auch in Paris aus, wohin er sehr früh eine Ausreisegenehmigung erhielt. Dort wurde die CoBrA-Gruppe auf die Arbeiten aufmerksam, was im Endeffekt dazu führte, dass Götz einziges deutsches Vollmitglied dieser Avantgarde-Gruppe wurde.

Die Technik der Monotypie ist ein sogenanntes „Abklatschverfahren“. Dabei wird Farbe auf eine Glasplatte aufgetragen. Götz hatte dann mit einem Messer in die Farbe hineingearbeitet und Bildwelten geschaffen, die an surreale Landschaften oder Vogelwesen erinnerten. Dies findet sich auch in seinen Bildtiteln wie zum Beispiel „Arktische Faunaisotope“ oder „Vogelmensch“ und „Vogelidole“ wieder. Manche Titel sind bisweilen auch bewusst ironisch gewählt, wie zum Beispiel „Was machen wir nur mit dem Kleinen?“. Ein Zeichen für den subtilen Humor von K.O. Götz.

Bei der Ausführung der Arbeit wurde ein Blatt dünnes Papier auf die bemalte und mit Messer bearbeitete Glasplatte aufgedrückt und die Malerei so übertragen. Dies ist entgegen anderer Druckverfahren, wie Lithographie, Holzschnitt oder Radierung nur einmal möglich. Alle Arbeiten in dieser Technik sind somit Unikate, also Werke, die es nur einmal gibt und somit hoher Wertschätzung bedürfen.

Dr. Wolfgang Zemter, damals Direktor des Märkischen Museums in Witten, hat anlässlich einer Ausstellung von K.O. Götz 1996 im DruckVerlag Kettler 1996 ein erstes Werkverzeichnis der Monotypien (der surrealen und der informellen) herausgegeben. Dieses entspricht dem seinerzeitigen Wissensstand und deckt zwangsweise nur einen nicht zu beziffernden Teil der Monotypien ab. Insbesondere die surrealen Monotypien mit ihrer Fragilität bedürfen noch einer intensiveren Erforschung.